Herausforderung Klimawandel Baden-Württemberg

Verbünde

In dem Forschungsprogramm Herausforderung Klimawandel werden verschiedene Fragestellungen bezogen auf das Land Baden-Württemberg bearbeitet.

Im Einzelnen geht es dabei um:

Hochauflösende Simulationen künftiger Starkniederschlagsereignisse: ReSiPrec

Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Universität Karlsruhe.

In diesem Teilvorhaben sollen mittels Klimasimulationen zukünftige Änderungen der Häufigkeit und der Intensität von Niederschlagsereignissen als Folge des Klimawandels in Baden-Württemberg untersucht werden. Die entwickelten Verfahren werden für die statistische Analyse künftiger Niederschlagsklimatologien (Verteilungen, Trends) verwendet. Als Prognosezeitraum ist der Zeitraum 2011-2040 vorgesehen.

Erarbeitung von Strategien zur Reduzierung des Sturmschadensrisikos für Wälder: RESTER

Koordination durch das Institut für Meteorologie der Universität Freiburg. Beteiligt sind das Institut für Meteorologie und Klimaforschung der Universität Karlsruhe und das Institut für Hydromechanik der Universität Karlsruhe.

Aufgrund der erheblichen, vielschichtigen Schadenswirkung von Sturmschäden in Wäldern besteht ein begründetes Interesse an der Entwicklung von Strategien zur Reduzierung des Sturmschadensrisikos für Wälder. Die Anforderungen danach werden durch den derzeit ablaufenden Klimawandel erhöht, der nicht nur durch Trends von Klimavariablen, sondern auch durch eine Häufung von extremen Wetterereignissen gekennzeichnet ist. Ziel ist es auf der Grundlage des aktuellen Forschungsstandes praxistaugliche Strategien zur Reduzierung des Sturmschadensrisikos für die Wälder in Baden-Württemberg unter derzeitigen und zukünftigen regionalen Klimabedingungen zu entwickeln.

Probabilistische Abschätzung regionaler Klimaänderungen: PArK

Koordination durch das Institut für Meteorologie und Klimaforschung der Universität Karlsruhe. Projektpartner sind das meteorologische Institut der Universität Bonn und die CEC (Climate and Environment Consulting) GmbH in Potsdam.

In diesem Teilvorhaben soll eine wissenschaftliche Methode zur Abschätzung der Klimaentwicklung während der nächsten Dekaden (2010 bis 2030) unter Verwendung mehrerer komplementärer Methoden und Datenquellen (probabilistisch-dynamische Ensemblesimulationen und statistische Downscaling-Verfahren, globale und regionale Modelle) entwickelt und angewandt werden. Ziel ist es eine "wahrscheinlichste Klimaentwicklung einschließlich der Unsicherheiten" zu ermitteln.

Auswirkungen des Klimawandels auf Biotope in Baden-Württemberg: KLIBB

Institut für Landespflege der Universität Freiburg.

Das Vorhaben untersucht die Folgen des Klimawandels für Standorteigenschaften und Vegetation unterschiedlicher Biotoptypen Baden-Württembergs. Hauptziel des Vorhabens ist es, Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt ausgewählter repräsentativer Biotope quantitativ zu prognostizieren. Aus den Standortveränderungen sollen Aussagen über die zukünftige Vegetationsentwicklung und Konsequenzen der prognostizierten Entwicklungen für den Naturhaushalt und den Naturschutzwert der Untersuchungsgebiete abgeleitet werden.

Gefährdung durch vektorübertragene Infektionen durch Einschleppung von Krankheitserregern aus dem mediterranen Raum: vektorübertragene Infektionen

Institut für Zoologie, Fg. Parasitologie der Universität Hohenheim.

Als Folge der globalen Erwärmung ist mit einer Ausbreitung bzw. Einschleppung von mediterranen Infektionserregern und ihrer Vektoren zu rechnen. Untersuchungen zur Epidemiologie des Q-Fiebers, des Mittelmeerfleckfiebers, der Leishmaniose und des Sandmückenfiebers und die Bestimmung der Befallsrate der Vektoren mit diesen Erregern sollen den Status quo erfassen, um die gegenwärtige und zukünftige Gefährdung des Menschen abschätzen zu können.

Untersuchung der durch den Klimawandel verstärkten potentiellen allergenen Gefährdungen der Bevölkerung am Beispiel der Ambrosia-Pflanze: Ambrosia

Koordination durch das Landesgesundheitsamt (LGA) Baden-Württemberg in Kooperation mit der Projektgruppe Biodiversität und Landschaftsökologie, dem Zentrum Allergie und Umwelt an der TU München und dem Deutschen Wetterdienst, Abt. Medizinmeteorologie in Freiburg.

In interdisziplinärer Zusammenarbeit von Allergologen, Meteorologen und Biologen soll untersucht werden, ob ein Zusammenhang besteht zwischen der Exposition von Ambrosia-Pollen, der Sensibilisierung gegenüber Ambrosia-Pollen und der klinischen Relevanz dieser Exposition beim Menschen. Im Rahmen des Projektes werden außerdem Untersuchungen zur Effektivität von Maßnahmen zur Reduzierung des Ambrosia-Bestandes vorgenommen.